Tragen ist nicht einfach nur wunderschön, sondern hat viele weitere Vorteile für Dich und Dein Baby.

Acht gute Gründe fürs Tragen

Bonding

Entwicklung

Entspannung und Schlaf

Entwicklungsschübe/Schreibabys

Kommunikation – mittendrinn statt nur dabei

Urvertrauen

Einfach Praktisch

Einfach natürlich

 

Bonding

Tragen bietet dem Baby ganz viel Nähe und Geborgenheit und befriedigt so ganz einfach eines der größten Bedürfnisse unserer Kinder. Beim Tragen wird sowohl beim Kind als auch beim Tragenden vermehrt das Liebeshormon Oxytocin ausgeschüttet und die Bindung gestärkt. Dies wirkt sich positiv auf das Stillen aus und kann Wochenbettdepressionen vorbeugen. Für Väter bietet das Tragen zudem die Möglichkeit eine ähnlich innige Situation wie beim Stillen zu erleben. Es heißt nicht umsonst: Tragen ist das Stillen der Väter.

 

Entwicklung

Tragen fördert die gesunde Entwicklung. Durch die Anhock-Spreiz-Haltung der Beine werden die Reifung der Hüfte und die Aufrichtung der Wirbelsäule optimal unterstützt. Das Baby macht beim Tragen alle Bewegungen des Trägers mit und muss teilweise sogar gegensteuern und ausgleichen (z.B. beim Bücken). Dadurch wird der Gleichgewichtssinn angeregt und die Tiefenmuskulatur gestärkt, was sich wiederrum positiv auf die ganzkörperliche Entwicklung und somit auch auf die Entwicklung von Reflexen und motorischen Fähigkeiten auswirkt. Des Weiteren bekommt das Baby beim Tragen zahlreiche Sinnesanregungen. So wird die Taktile Wahrnehmung durch die Wärme und den Hautkontakt zum Tragenden, sowie durch die feste Umhüllung durch das Tuch oder die Tragehilfe angeregt. Ebenso werden der Hörsinn (Herzschlag und Stimme des Tragenden), der Geruchssinn (Eigengeruch des Tragenden oder wenn dieser etwas isst) sowie der Sehsinn (aus der erhöhten und aufrechten Position beim Tagen kann das Baby viel mehr sehen als beispielsweise im Kinderwagen oder der Wiege liegend) angeregt. Wenn es dem Kind zu viel wird oder es einfach genug erlebt hat, hat es jedoch immer die Möglichkeit sich abzuwenden, einzukuscheln und das erlebte im Schlaf zu verarbeiten. Du siehst, man könnte das Tragen als kostenlose Frühförderung für Dein Baby bezeichnen.

Entspannung und Schlaf

Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass sich Tragen beruhigend auf das Baby auswirkt. 2013 wiesen Forscher nach, dass die Herzschlagrate bei getragenen Kindern deutlich sinkt und sie sich zunehmend entspannen je schneller sich die Tragende Person bewegt (http://www.cell.com/current-biology/retrieve/pii/S0960982213003436). In diesem Entspannten Zustand lässt es sich besonders gut einschlafen. Und zwar nicht nur tagsüber im Tragetuch oder der Tragehilfe, sondern auch abends bzw. nachts im Bett. Kinder, die tagsüber schon die Möglichkeit haben immer wieder geborgen zu schlummern, können Erlebtes direkt verarbeiten, denn das kindliche Gehirn verarbeitet nur im Schlaf. Das Einschlafen abends gelingt dann viel besser und der Schlaf nachts ist ruhiger. Wir kennen das von uns selbst: Haben wir viel erlebt und sind abends noch aufgewühlt, tun wir uns mit dem Einschlafen schwer. Konnten wir jedoch bevor wir ins Bett gehen schon etwas entspannen, über Erlebtes sprechen oder Streitigkeiten klären, kommen wir schneller zur Ruhe und schlafen besser ein.

Durch das Tragen können wir unserem Kind also helfen die gesammelten Eindrücke schon tagsüber zu verarbeiten und dadurch nachts ruhiger zu schlafen. Daher brauchen wir uns auch keine Sorgen zu machen, dass das Baby in der Trage tagsüber vielleicht zu viel schläft. Im Gegenteil, Kinder die Tagsüber viel wach sind, sind am Ende vielleicht erschöpft und schlafen deshalb abends ebenfalls schnell ein. Doch der Schlaf ist meist nicht so erholsam und unruhig weil das Erlebte erst noch verarbeitet werden muss. Häufiges nächtliches Aufwachen kann die Folge sein.

Entwicklungsschübe / Schreibabys

Phasenweise machen Entwicklungsschübe unseren Babys sehr zu schaffen. Sie sind dann oft besonders quengelig und nähebedürftig. Nicht immer können wir eindeutig sagen woher es gerade kommt. In solchen Zeiten ist das Tragen ein regelrechter Trostspender. Die oben erwähnte Entspannung und die Nähe zu einer Bezugsperson helfen unserem Baby und auch uns diese Phasen zu meistern. Bei den sogenannten Schreibabys oder High-need-babys bekommt dieser Aspekt noch mal eine besondere Bedeutung. Diese Kinder haben oft große Schwierigkeiten sich auf die neuen Gegebenheiten außerhalb des schützenden Bauches einzustellen und schreien sehr viel. Dies ist nicht nur anstrengend für die Kinder selbst, sondern bedeutet auch für die Eltern oft eine große Belastung. Sodass das Tragen hier Erleichterung verschaffen kann.

Kommunikation – mittendrinn statt nur dabei

Beim Tragen genießt das Kind eine Kommunikation auf Augenhöhe. Es bekommt seine Umwelt und die Interaktion mit anderen Mitmenschen mit und ist nicht wie im Kinderwagen von den meisten Dingen abgeschirmt und somit auch ausgeschlossen. Dadurch hat es viel bessere Möglichkeiten mit der Mutter/dem Vater (auch nonverbal) in Kontakt zu treten und evtl. über Gesehenes zu Kommunizieren. Aber auch die Mutter/der Vater bekommen die Bedürfnisse des Babys viel schneller mit und können dementsprechend früher reagieren. Dies ermöglicht eine niedrigschwellige Kommunikation und das Baby muss nicht erst lautstark auf sich aufmerksam machen.

Urvertrauen

Durch die Nähe beim Tragen erlebt das Baby neue Situationen immer aus einer ganz sicheren und geborgenen Position heraus. Ebenso spürt es die Reaktionen bzw. Emotionen des Trägers in der jeweiligen Situation ganz unmittelbar. Dies hilft dem Kind die Situation oder den Kontakt zu einer bisher unbekannten Person einzuschätzen und einzuordnen. Die vielen Erfahrungen im geschützten Rahmen, die das Kind beim Tragen machen kann, sowie die bereits erwähnte niederschwellige Kommunikation stärken das Urvertrauen ungemein. Urvertrauen brauchen wir um uns nach und nach von unseren Bezugspersonen zu lösen und selbstständig eigene Erkundungen zu machen - Vom Urvertrauen zum Selbstvertrauen.

Einfach Praktisch

Babys sind von Natur aus darauf gepolt, dass sie sich nicht gerne ablegen lassen und viel Körperkontakt suchen (woher sollen sie auch wissen, dass wir uns inzwischen in sicheren Wohnungen aufhalten und nicht in Höhlen, wo jederzeit wilde Tiere vorbei kommen können). Bei manchen ist dieser Instinkt stärker ausgeprägt, bei anderen weniger stark. Für viele Eltern wird es daher gerade am Anfang schnell zur Herausforderung den Haushalt zu erledigen, einkaufen zu gehen oder sich einfach mal etwas zu Essen zu machen. Schließlich ist immer mindestens ein Arm durch das Baby "besetzt". Das Tragen kann hier Abhilfe verschaffen. Man bekommt die Hände wieder frei und wird mobiler. Viele Dinge lassen sich erledigen, während das Baby in der Trage schläft und unsere Nähe genießt. So können wir die Wachphasen mit unserem Baby ganz entspannt genießen ohne noch tausend Dinge im Hinterkopf zu haben, die unbedingt erledigt werden müssen. Neben den oben bereits beschriebenen, gibt es noch Zahlreiche weitere Situationen, in denen Tragen einfach praktisch ist: • Beim Spazieren gehen oder wandern abseits kinderwagentauglicher Wege • Überall dort, wo es mit dem Kinderwagen zu eng ist z.B. auf dem Wochenmarkt • Generell unterwegs, Barrierefreiheit ist nun kein Problem mehr • Wenn auch ältere Geschwister Aufmerksamkeit und Spielzeit einfordern • Auf Reisen mit dem Zug oder dem Flugzeug muss kein sperriger Kinderwagen mitgenommen werden • Und, und, und…..

Einfach natürlich

Zu guter Letzt möchte ich erwähnen, dass das Tragen von der Natur für unsere Babys vorgesehen ist. Der Mensch ist weder ein Nesthocker noch ein Nestflüchter, er ist ein Tragling. Unsere Kinder sind physiologische Frühgeburten. Mit dem Wachstum unseres Gehirns und der Entwicklung des Aufrechten Ganges musste die Natur einen Kompromiss eingehen. Damit unsere Babys noch durch den engen Geburtskanal passen kommen sie unreif zur Welt (ca.3 Monate zu früh) und brauchen daher noch ganz viel Nähe und Geborgenheit um nachzureifen und langsam aus dem Bauch heraus in unsere Welt hineinzuwachsen. Unser Atemrhythmus hilft ihnen dabei ihren eigenen Rhythmus zu finden und nicht zu tief einzuschlafen und unsere Wärme hilft ihnen Ihre Körpertemperatur zu regulieren. Körperlich sind sie bestens aufs Tragen vorbereitet. Nimmt man Neugeborene hoch, so nehmen sie automatisch die Anhock-Spreiz-Haltung ein, in der es sich wunderbar auf der Hüfte platznehmen lässt. Mit dem Greifreflex konnten sie sich früher im Fell festhalten, die stärker ausgeprägten Fettzellen am Rücken schützen nach außen vor Kälte und die Wirbelsäule fängt Stöße nur in aufrechter Position ab und nicht im Liegen.

 

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